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Rezensionen zur CD "Duo
Mandoline und Fortepiano"
Denise Wambsganß (Mandoline) & Gerrit Zitterbart (Fortepiano)
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ensemble
Magazin für Kammermusik 1-2009 Februar / März
Das
Besondere an dieser CD ist - neben einer nicht alltäglichen
Repertoirezusammenstellung - der klangliche Aspekt, der beide Instrumente
verbindet. Auf den ersten Blick scheinen Fortepiano und Mandoline
nicht besonders viel gemeinsam zu haben. Der Klang der Instrumente
verschmilzt allerdings zu einer wunderbaren Einheit, so dass man
stellenweise die Instrumente kaum auseinanderhalten kann, um sich
dann aber immer wieder wohltuend voneinander abzusetzen und zu ergänzen.
Beste Voraussetzungen also für ein Duo, um aus dem Vollen schöpfen
zu können, was die beiden Musiker hier überzeugend zu
nutzen wissen. Wenn auch die Stücke nicht unbedingt zu den
größten Kompositionen gehören und teils gerne als
unterhaltsam beschrieben werden können, so sollte das im besten
Sinne geschehen, dann hier wird freudig und abwechslungsreich musiziert.
Es kommt keine Langeweile auf, und die größtenteils eher
unbekannten Werke entfalten unter den Händen des Duos einen
eigenen Reiz, dem man schnell erliegt. Hier waren zwei beherzte
wie intelligent interpretierende Musiker am Werk, denen es gelingt,
eine außerhalb der "Zupf-Szene" nahezu vergessene
Besetzung in bestes Licht zu rücken.
Lassen Sie sich auf diese ungewöhnliche Klangreise ein, und
lassen Sie sich von zwei hervorragenden Musikern verführen.
Es lohnt sich.
Detlev Bork
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"Klassik Heute" Januar 2009
Der Reiz der exotischen Instrumentenkombination prägt diese
Veröffentlichung. Die aus der italienischen Volksmusik stammende
Mandoline hielt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Einzug in die Kunstmusik. Schon damals waren die Meinungen geteilt:
Während die einen von "ärmlichem Gezirp" sprachen,
lobten die anderen den "gefühlvollen Ausdruck" des
Instruments. Sein etwas drahtiger Klang mischt sich erstaunlich
gut mit dem des historischen Hammerflügels (wozu auch die einfühlsame
Tonregie dieser in Zusammenarbeit mit dem SWR entstandenen Einspielung
beitragen mag), so dass es verständlich erscheint, dass Komponisten
wie Ludwig van Beethoven und Johann Nepomuk Hummel sich dieser Besetzung
annahmen.
Bei dem sechundzwanzigjährigen Beethoven war es jedoch noch
ein anderer Grund, der ihn zur Komposition animierte: die Bekanntschaft
mit der jungen Gräfin Josephine von Clary-Aldringen, einer
begabten Sängerin und Mandolinen-Spielerin, der er seine vier
kurzen Werke für Mandoline und Pianoforte - von denen das Andante
mit Variationen das gehaltvollste ist - widmete. Weiträumiger
disponiert ist die Grande Sonate per Piano Forte con accompagnamento
di Mandolino von Hummel, ohne Frage das bedeutendste Werk dieser
Sammlung, mit einem bezaubernden Siziliano und einer Fülle
von reizvollen melodischen Gedanken und unerwarteten harmonischen
Wendungen in den Ecksätzen.
Zu verdanken war die Verbreitung der Mandoline vor allem reisenden
Virtuosen wie dem Neapolitaner Gabriele Leoné, der in Paris
als "Maitre de mandoline" des Duc de Chartres tätig
war, oder Bartolomeo Bortolazzi, der England und Deutschland bereiste
und sich 1805 in Wien niederließ. Beide sind auf der CD mit
eigenen Kompositionen vertreten, wobei die Sonate von Leoné
sehr originelle Züge trägt und sein Air mit Variationen
- das einzige Solostück des Programms - alle Möglichkeiten
der Mandoline eindrucksvoll vor Ohren führt.
Denise Wambsganß und Gerrit Zitterbart, beide Meister ihres
Instruments, sind ein bestens eingespieltes Duo. Sie werfen sich
geschickt die Bälle zu und reagieren sensibel auf jede Nuance
im Spiel des anderen. Für Freunde ausgefallener Kammermusik
ein ungetrübtes Vergnügen.
Sixtus
König (26.01.2009)
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